Modest und Viktor

Viktors Bilder und Modests Musik beleben die Szene und erzählen
 

• von den lustigen Küken in ihren Eierschalen
• von den beiden streitenden und keifenden Juden
• von den düsteren Katakomben unter den Strassen von Paris
• von der schrecklichen Hexe Baba Yaga und ihrer Hütte auf Hühnerfüssen
• vom alten Schloss, das die Kinder gleich selber malen werden
• vom grossen Tor von Kiew, das leider nie gebaut wurde …und
• wie Viktor seinem malenden Freund ein unvergängliches Denkmal gesetzt hat
   

Aus dem Text:

Der Erzähler: Vor über hundert Jahren lebten in der russischen Stadt St. Petersburg zwei grosse Künstler: Modest, der Musiker war der eine. Ein Berg von einem Mann, gross und breit und sicher hundert Kilo schwer. Und da er – wie das in Russland halt so Brauch ist- Unmengen von Wodka trank - hatte er schon eine ganz rote Nase. Aber wenn er auch noch so viel trank, seine Gedanken blieben so klar, wie seine grossen, blauen Augen.

Ganz anders sein Freund, der Maler und Architekt Viktor: Ein kleiner, feiner Mann war er. Mit blassem Gesicht, scharfen Augen und feinen Händen. Er lebte am liebsten in Frankreich und hatte es sich angewöhnt mit einem leichten französischen Akzent zu sprechen. War er aber in St. Petersburg, dann zogen die beiden Freunde durch die Kneipen der Stadt, diskutierten mit wilden Gesten, stritten sich und gegen Morgen zogen sie Arm in Arm, sich gegenseitig stützend nach Hause