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Auf ewig Dein!

 
  Liebesbriefe grosser Komponisten  
 
   
Im Liebesbrief finden sich alle Menschen zu allen Zeiten in einer emotionalen Ausnahmesituation. Unsere Gefühle brodeln über, wir suchen Ausdruck in Worten. Manchmal sind es rührende und berührende Worte und Bilder, manchmal blosse Klischees.
Beim Komponisten sind es bis zum definitiven Ende der Romantik –also bis etwa 1910- immer Gefühle, die er in Töne fasst und die er uns in seinen Werken vermittelt. Oder wie Victor Hugo es auf den Punkt brachte: Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist. Oft genug ringen die grössten Meister der Töne mit ihrem Unvermögen, das in Worten zu sagen, was auszudrücken in Musik für sie ein Leichtes ist. Die zahlreichen Musikbeispiele bezeugen dies.
 
    Neun Komponisten werden vorgestellt. Von 1812 bis 1901, durchs ganze neunzehnte Jahrhundert spannt sich der Bogen: Eines ist allen Schreibenden gemeinsam: Sie lieben eine Frau, die ihnen im Moment des Briefschreibens unendlich viel bedeutete: Auf ewig Dein! Das Absolute herrscht vor. Und doch ist jede Liebe völlig anders, ganz individuell. So erleben wir ein buntes Kaleidoskop der Liebe: Die glühende, geheimnisvolle Liebe- die alles fordernde, alles schenkende Liebe- Die kämpferische Liebe, die unglaubliche Kräfte freisetzt- die ichbezogene Liebe, die nur das eigene Interesse kennt- die völlig unrealistische Liebe, die sich in ein Idol verrennt- die verzweifelte, unbeholfene Liebe- die bis in alle Extreme hinaus gelebte platonische Liebe und die milde Altersliebe. Es mag auch interessieren, all die wunderbaren Frauen, nach denen sich diese grossen Männer verzehrten, kennen zu lernen.  
       
 

Aus dem Text:

Es war eine Liebe auf den ersten Blick. Er hatte schon immer eine Neigung zu mystischer Religiosität und als die Fürstin eine Paternoster-Komposition von ihm hörte, wusste sie, dass sie ihr Leben diesem Manne widmen wollte. Die Geschichte wiederholt sich: Auch Karoline verlässt ihren Gatten und flieht mit ihrer Tochter nach Karlsbad, wo ein vertrauter Diener des Meisters sie erwartet. Sie hoffte, jenseits der Grenze eine schnelle Scheidung erreichen zu können. Doch ihr Mann verklagte sie beim Zaren, da sie vor ihrer Flucht ein ihr gehörendes grosses Landgut verkauft und ihre Tochter entführt hatte. Eine Scheidung kommt damit nicht in Frage. Die beiden Briefe aus dem Anfang dieser Liebesbeziehung lassen uns etwas über die Stimmung und Atmosphäre dieser Tage erahnen…

 
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